Banken wollen bei der Vergabe von Krediten das eigene Risiko überschaubar zu halten. Entscheidend ist dabei für die Bank, wie viel Geld sie im Falle ihres Scheiterns bekommen würden. Das Eigenkapital stellt dafür ein Polster da.

Bei dem Eigenkapital geht es um die Verhältnismäßigkeit. Wenn sie eine Finanzierung von 100.000€ anstreben, müssen sie weniger Eigenkapital vorweisen, als bei einer Finanzierung von 1.000.000€.

Überlegen sie also genau, wie viel Geld sie tatsächlich brauchen. Sollten sie eine Finanzierung mit geringem Eigenkapital anstreben, gilt es kritisch zu hinterfragen, ob die geplanten Investitionen tatsächlich nötig sind. Brauchen sie einen riesigen Pop-Up-Store in der Stadtmitte oder reicht auch ein kleines Geschäft außerhalb? Brauchen sie eine große Werkstatt oder reicht als Gründer nicht eine kleine? Wollen sie ein Restaurant aufmachen oder ist es vielleicht nicht einfacher mit einem Catering-Business zu starten?

Als gründendes Unternehmen ist es immer ratsam die Kosten niedrig zu halten.

Die günstigste Finanzierung ist die Innenfinanzierung. Sie sollten also vor jeder Finanzierung nicht nur prüfen, wie viel Geld sie brauchen. Sondern ob sie das vielleicht nicht innenfinanzieren können. 

Wo können sie einsparen um die Investition vorzunehmen? Einsparungen sind nie einfach. Dennoch sind sie oft nötig um eine Innenfinanzierung zu stemmen. 

Die gängigste Variante einer Innenfinanzierung ist ein Kundenkredit. Zum Beispiel die Vorkasse kann zu liquiden Mitteln im Unternehmen führen. Gehen ihre Kunden nicht in Vorkasse, dann müssen sie das tun. 

Auch ein Lieferantenkredit ist denkbar. Haben sie längere Zahlungsziele nutzen sie diese auch. 

Sollten sie Maschinen oder kostenintensives Equipment brauchen. Sprechen sie mit dem Hersteller. 

Als weitere Möglichkeit der Bank sich abzusichern, gilt die Bürgschaft. Bei der Bürgschaft verpflichtet sich der sogenannte Bürge, die Schuld des Hauptschuldners zu tilgen, sollte er die Schuld nicht tilgen können. 

Die Bürgschaft hängt in Höhe und Umfang von der Hauptschuld ab. Das nennen die Juristen Akzessorietät. 

Die Bürgschaft kann eine Finanzierung erheblich erleichtern. Ziehen sie vor ihrer Finanzierung eine Bürgschaft in Betracht. Eine Bürgschaft hat in der Regel nur Bedeutung, wenn der Bürge Kaufmann ist. 

Einen möglichen Bürgen stellt die Bürgschaftsbank da.

Wer eine Immobilien besitzt, kann die eigene Immobilie als Sicherheit für die Bank nutzen und kostengünstig auch größere Beträge mit längeren Laufzeiten finanzieren. Eine Hypothek kann ihre Finanzierung vereinfachen. 

Dabei muss der Hypothek im Vorfeld vor der Selbstständigkeit zur freien Verwendung aufgenommen werden. Eine Nachfinanzierung ist dann aber in der Regel nicht mehr möglich. 

Das große Risiko einer Immobilienfinanzierung ist, dass die Immobilie direkt auf den Erfolg gesetzt wird. Bei Misserfolg ist das Eigentum an der Immobilie direkt gefährdet.

Eine oft außer Acht gelassene Lösung der Finanzierung ist der Verbraucherkredit. Das ist vor allem schade, wenn sie gekündigt haben um Selbstständig zu werden. Als Angestellter ist es einfacher an Verbraucher Darlehen zu kommen. Bei kleineren Beträgen ist ein Verbraucherkredit oft deutlich einfacher. Deswegen: Prüfen sie unbedingt bevor sie kündigen, ob sie ihre Unternehmung mit einem Verbraucherkredit finanzieren können. 

Der Verbraucherkredit wirkt bei der Gründung in der Regel wie Eigenkapital. 

Mezzanine-Kapital (mezzo italienisch für Mitte) beschreibt eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital.

Für das Unternehmen, das die Finanzierung in Anspruch nimmt, trägt sie zunächst die Züge eines Fremdkapitals: Das erhaltene Geld muss zurückgezahlt werden, oft verbunden mit hohen Zinszahlungen und Gewinnbeteiligungen. Gleichzeitig können jedoch zusätzliche Vereinbarungen getroffen werden, die dem Eigenkapital näherkommen. So kann der Kapitalgeber beispielsweise bei einem erfolgreichen Börsengang oder Unternehmensverkauf am Erlös beteiligt werden, kann aber keine insolvenzauslösenden Forderungen gegen Ihr Unternehmen durchsetzen.

Aus Sicht des Kapitalgebers, meist einer Bank, stellt die Mezzanine-Finanzierung eine Mischung dar. Einerseits hat er einen festen Anspruch auf Rückzahlung und erhält Zinsen, was typisch für Fremdkapital ist. Andererseits birgt die Investition ein höheres Risiko, da der Erfolg des Unternehmens maßgeblich für die Höhe der Rückzahlung und der möglichen zusätzlichen Erträge ist. 

Aus diesem Grund wird die Mezzanine-Finanzierung aus Sicht der Bank wie Eigenkapital behandelt. Das verbessert die Bonität und reduziert das Risiko für weitere Kreditgeber. Damit werden zusätzliche Möglichkeiten der Fremdkapitalfinanzierung eröffnet.

Für die Anschaffung von Maschinen oder ähnlichem bietet sich auch das Leasing an. Dafür brauchen sie in der Regel kein Eigenkapital vorweisen. Aber: Sonderzahlungen lassen sich für Gründer i.R. nicht vermeiden. Also wird EK benötigt. Achtung – Das Risiko der Leasing-Gesellschaft hat seinen Preis. 

Vor allem für Gründer bieten sich Förderprogramme an. Sie sind darauf ausgerichtet Finanzierungen möglich zu machen. 

Finden Sie hier das für Ihre Finanzierung notwendige Wissen

Finanzierungsrezepte – How-To

Hier finden sie konkrete Anleitungen für konkrete Probleme. Haben sie ein Problem, welches sie lösen wollen? Dann sind sie hier richtig. 

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Die Unternehmensberatung Peter Saubert wurde 2023 als Top Consultant 2023 von Bundespräsident a.D. Christian Wulf ausgezeichnet. (Foto: KD Busch / compamedia )