Do-It-Yourself
Natürlich ist beim kostengünstigen Gründen die Prämisse: Machen sie so viel wie möglich selber. Damit sparen sie in erster Linie Geld. Sie lernen aber auch jede Aufgabe des Unternehmens kennen. Das hilft später, wenn man die Aufgaben abgibt und dafür einen Mitarbeiter oder Auftragnehmer sucht.
Vernachlässigen sie dabei aber nicht, die „unsichtbaren“ Kosten. Diese lassen sich vor allem in Opportunitätskosten, Risiko, Abhängigkeit.
Opportunitätskosten
Opportunitätskosten sind Kosten, die entstehen durch die entgangene Opportunität, das heißt durch entgangene Möglichkeiten.
Quälen sie sich mehrere Tage mit der Steuererklärung oder dem Schreiben einer Rechnung rum, dann geht ihnen diese Zeit verloren. Was hätten sie stattdessen gemacht? Wie viel Geld hätten sie in der Zeit verdient. Haben sie einen Tagessatz von 500€, kostet sie die Steuererklärung bei einem Tagessatz von 500€, bei einem Aufwand von einem Tag 500€. Das selbe Prinzip gilt bei der Erstellung einer Webseite oder ähnlichen Aufwänden.
Natürlich ist es in einem solchen Fall auch fragwürdig ob ich das selbe Ergebnis bekomme, wenn ich es selber mache. Wenn ich meinen Businessplan selber schreibe und dieser schlecht ist, birgt das die Gefahr nicht an eine Finanzierung zu kommen. Genauso kann aber auch der von jemand anderes geschriebene Businessplan nicht zu einer Finanzierung führen. Es ist ein ständiges Abwägen.
Rechnen sie immer einmal gegen: Lohnt es sich wirklich die Aufgabe selbst zu machen oder sollte ich lieber etwas anderes machen?
Risiko
Auch das Risiko beschreibt eine Kostenquelle. Risiken sind Kosten, die Sie in Zukunft treffen können.
An der Uni wird Risiko oft in Prozentzahlen ausgedrückt. Wenn in 50% der Fälle die Ernte ausfällt ist das ein Risiko, welches sie als Unternehmer tragen. Wenn sie jetzt 20.000€ investiert haben, sind das sie Kosten des Falls: Ernteausfall. Sie müssen also mit Kosten von 10.000€ (50% von 20.000€) zu jeder Ernte einrechnen.
In der Unternehmerwelt kann das Risiko nicht einer Prozentzahl zugeordnet werden. Dennoch gibt es Risiken, denen sie aus dem Weg gehen sollten. Je größer das Unternehmen wird, desto größer sind die Risiken von denen man sich absichern muss.
Kostentransparent sind Risiken immer, wenn das Risiko mit einer Versicherung abgedeckt wird. Die Versicherung ist die Risikoprämie.
Abhängigkeit
Wenn sie Aufgaben abgeben, sollten sie sich dabei bewusst machen, sie begeben sich in eine Abhängigkeit. Die Abhängigkeit stellt immer ein Risiko da. Deswegen stellt sich einem Unternehmer früher oder später die Frage, ob er Mitarbeiter einstellt, die Aufgaben outsourced oder die Aufgaben selber macht.
Bei Risiken zählt die Betrachtung der Kosten.
Wenn sie in der Handwerksbranche tätig sind, dann sollten sie in ihrem Team Kompetenz im Handwerk haben. Denn müssen sie die Kompetenz bei jedem Auftrag von außen in Form eines Subunternehmens oder anderweitig abholen, können sie die Leistung gar nicht bewerten. Sie sind kein Handwerker, können also nicht bewerten, dass der Subunternehmer schlechte Arbeit gemacht hat. Sie haben schlechte Rezensionen.
Außerdem birgt die Abhängigkeit das Risiko, dass der Subunternehmer einen höheren Preis verlangt oder sich von ihnen lossagt. Sie können der Renovation nicht nachgehen oder nur mit Verlusten.
Es gibt aber auch Geschäftsprozesse, dessen Abgabe ein geringeres Risiko birgt. Das sind Geschäftsprozesse, die nicht zum Geschäftsmodell gehören.
Ein Steuerberater hat keinen Einfluss darauf, ob sie mehr oder weniger Umsatz machen. Wenn sie nicht zufrieden mit der Arbeit ihres Steuerberaters sind, können sie den einfach wechseln. Der Steuerberater ist kein Teil des Geschäftsmodells und somit ist das Risiko den Job abzugeben überschaubar.
Dennoch ist ein Unternehmer von seinem Steuerberater abhängig. Deswegen braucht der Unternehmer ein Grundverständnis im Thema Steuern, um beurteilen zu können, ob der Steuerberater einen guten Job macht.
Bei Prozessen, die ihr Geschäftsmodell nicht direkt beeinflussen, ist das Risiko die Aufgabe abzugeben überschaubar. Um das Risiko gering zu halten, sollten sie sich Grundkenntnisse aneignen.
Sind die Prozesse Teil des Geschäftsmodells, sollten sie diese nicht outsourcen. Achten sie darauf , dass die Kernkompetenzen im Unternehmen sind und stellen sie gegebenenfalls sogar Mitarbeiter ein.
Versuchen sie immer für das Geschäftsfeld erforderliches Knowledge im Unternehmen zu binden.
Fazit
Als Unternehmer zählt die Prämisse: Konzentrieren Sie sich auf das was sie können und reduzieren sie die Risiken. Versuchen sie an Stellen, die nicht zu ihrem Geschäftsmodell gehören, kein Geld zu sparen oder Gewinn zu erwirtschaften.
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