Die richtige Rechtsform

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Hinweis: Das ist keine Rechtsberatung! Lassen sie sich im Zweifel von ihrem Steuerberater oder Anwalt beraten.

Die Rechtsform ihres Unternehmens bestimmt maßgeblich das Kapital, welches zum Gründen benötigt wird. 

Bei den Rechtsformen kann man in Personen- und Kapitalgesellschaften unterscheiden.

Personengesellschaften

Die Personengesellschaft ist eine Rechtsform für natürliche Personen. Eine natürliche Person ist ein juristischer Begriff für „einen tatsächlich vorhandenen Menschen“.

In Personengesellschaften können sich aber auch mehrere Personen zusammenschließen, um gemeinsam ein wirtschaftliches Ziel zu verfolgen. 

Die Gesellschafter der Personengesellschaft haften persönlich und unmittelbar mit ihrem gesamten Vermögen für die Verbindlichkeiten der Personengesellschaft.

Die wichtigsten Personengesellschaften der Gründung

Die bei einer Gründung am häufigsten Arten von Personengesellschaften sind die folgenden.

Eine Einzelunternehmung ist die einfachste Form, ein Unternehmen zu gründen. Nur eine einzelne natürliche Person ist Inhaber und trägt die volle Verantwortung für das Unternehmen. Ab einem Gewinn von 80.000€ im Jahr bzw. einem Umsatz von 800.000 im Jahr wird die Einzelunternehmung in einen e.K. (eingetragenen Kaufmann) überführt.

Ein Freiberufler ist eine spezielle Form der Selbstständigkeit mit einer Personengesellschaft. Im Gegensatz zu einem Gewerbetreibenden, der ein Unternehmen gründet, übt ein Freiberufler in der Regel eine intellektuelle oder künstlerische Tätigkeit aus. Das bedeutet, er oder sie arbeitet hauptsächlich mit dem eigenen Kopf und seinem Fachwissen. In der Folge ist der Freiberufler nicht gewerbesteuerpflichtig und hat auch noch andere Vorteile.

Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) entsteht meist durch einen formlosen Vertrag (Es gibt hier Besonderheiten, die ein Formerfordernis nach sich ziehen.) und eignet sich für kleinere Unternehmen oder gemeinsame Projekte. Ab einem Gewinn von 80.000€ im Jahr bzw. einem Umsatz von 800.000 im Jahr wird die Einzelunternehmung in einen oHG (offene Handelsgesellschaft) überführt.

Kosten der Gründung bei Personengesellschaften

Personengesellschaften unterscheiden sich nicht wesentlich in den Kosten, bei der Gründung.

Wann ist eine Personengesellschaft sinnvoll?

Die Wahl der Rechtsform ist nicht ganz einfach. Es handelt sich in der Regel um eine individuelle Entscheidung, die in einer Beratung getroffen werden muss. Unabhängig davon können aber einige Aspekte bei der Entscheidung helfen.

Für kleinere Unternehmen, die von einer Personen gegründet werden, ist eine Personengesellschaft oft die erste Wahl.

In Familienbetrieben wird die Personengesellschaft häufig gewählt, da sie eine enge Zusammenarbeit ermöglicht und unbürokratisch funktioniert.

Viele freie Berufe (z.B. Ärzte, Rechtsanwälte) betreiben ihre Tätigkeit in Form einer Personengesellschaft Freiberufler.

Fazit

Die Personengesellschaft ist eine Rechtsform, die sich durch eine hohe Flexibilität und eine einfache Gründung auszeichnet. Allerdings birgt sie auch das Risiko einer unbeschränkten Haftung für die Gesellschafter. Die Entscheidung für eine Personengesellschaft sollte daher sorgfältig abgewogen werden und unter Berücksichtigung der individuellen Umstände getroffen werden.

Kapitalgesellschaften

Eine Kapitalgesellschaft wird im Recht als juristische Person betrachtet. Eine juristische Person ist eine rechtliche Einheit, die unabhängig von einer natürlichen Person existiert und Rechte und Pflichten haben kann. Sie hat eine eigenständige Rechtsfähigkeit, das heißt, sie kann Verträge abschließen, Eigentum erwerben, klagen und verklagt werden. Im Gegensatz zu natürlichen Personen (also Menschen) sind juristische Personen künstliche Gebilde des Rechts, die sich aber als Vollkaufleute verhalten. 

Deswegen haftet die Kapitalgesellschaft mit ihrem Kapital. 

Aber Achtung! In der Öffentlichkeit wird häufig nur über die Gesellschafterhaftung gesprochen. Hier gibt es aber zwei große Missverständnisse:

  • Zwar ist die Gesellschafterhaftung bei juristischen Personen begrenzt. An die Stelle der Gesellschafterhaftung tritt bei der Kapitalgesellschaft aber die Geschäftsführerhaftung. Wer eine GmbH gründet und Geschäftsführer wird, sollte sich unbedingt über die Geschäftsführerhaftung und die ordnungsgemäße Geschäftsführung informieren.
  • Die Gesellschafterhaftung schließt in der Finanzierung zwar den Durchgriff auf das Privatvermögen des Gesellschafters aus. In der Praxis sichern sich die Banken und Geldgeber aber trotzdem oft über Bürgschaften oder andere Sicherheiten ab, so dass für die Finanzierungen oft trotzdem der Durchgriff ins Privatvermögen besteht.

Die Wichtigsten Kapitalgesellschaften der Gründung

Die UG und die GmbH sind zwei weit verbreitete Formen von juristischen Personen, die sich besonders für gründende Unternehmen eignen.

Die UG (Unternehmergesellschaft)

Die UG wird oft als „Mini-GmbH“ bezeichnet, da sie eine vereinfachte Form der GmbH ist.

Im Vergleich zur GmbH ist das erforderliche Stammkapital bei der UG deutlich geringer. Das hat den Nebeneffekt, dass viele UGs mit der Gründung überschuldet sind.

Die UG ist verpflichtet, einen Teil ihres Gewinns in eine gesetzliche Rücklage einzustellen, um das Stammkapital aufzustocken.

Sobald das Stammkapital der UG 25.000 Euro erreicht, kann sie in eine GmbH umgewandelt werden. Das ist eine Kann-Bestimmung. Das muss nicht passieren. Für die Umwandlung streiten Juristen, ob ein Testat vom Wirtschaftsprüfer notwendig ist oder ob ein Abschluss durch einen Steuerberater genügt.

Die Haftung der Gesellschafter ist auf ihre Einlagen beschränkt. Allerdings gibt es bei der juristische Person immer zusätzlich die Geschäftsführerhaftung, die die Gesellschafterhaftung ersetzt. 

Eine UG hat in der Regel mindestens zwei Organe: Die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsführung.

Die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)

Die GmbH ist eine der am häufigsten gewählten Rechtsformen für Unternehmen.

Das Stammkapital einer GmbH beträgt mindestens 25.000 Euro.

Die Haftung der Gesellschafter ist auf ihre Einlagen beschränkt. Allerdings gibt es bei der juristische Person immer zusätzlich die Geschäftsführerhaftung, die die Gesellschafterhaftung ersetzt.

Eine GmbH hat in der Regel zwei Organe: die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsführung. Wenn stille Gesellschaften vereinbart sind oder andere Beteiligungen vorliegen, gibt es mitunter auch einen Beirat.

Kosten der Gründung bei Kapitalgesellschaft

Tipps aus der Praxis mit Kapitalgesellschaften

Es gibt auch die Möglichkeit eine GmbH mit dem Stammkapital von 12.500 Euro zu gründen. Wir raten aber davon ab. Sie sind dazu verpflichtet die restlichen 12.500 Euro nachzuzahlen. Das heißt im Falle einer Insolvenz, dass sie mit den restlichen 12.500 Euro haften. 

An den Gesellschaftervertrag einer GmbH gibt es eine Formerfordernis. Nehmen sie dafür einen kostenlosen Mustervertrag. Viele Unternehmen verkaufen Gesellschafterverträge, die tatsächlich nur Mustervertäge sind. Wenn sich später herausstellt, dass der Gesellschaftsvertrag geändert werden muss, kann man das immer noch machen. Das gilt auch für aufwendige Gesellschaftsverträge. Die Änderung des Gesellschaftsvertrags muss dann wieder ein Notar machen.

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